kinderfüsse – Kinderschuhe
Fragen & Antworten
ALLGEMEINES
Fußlänge und Alter von Kindern
Wir haben für Eltern unsere Messergebnisse an einigen tausend Kinderfüßen zusammengefasst und ein Diagramm zur Fußlänge in den einzelnen Altersstufen erstellt.
So lässt sich mit einem Blick erkennen, in welchem Bereich Ihr Kind liegt und wie rasch Kinderfüße wachsen.
Hinweis: Es handelt sich dabei um Richtwerte. Es kann also ohne weiteres sein, dass die Fußlänge Ihres Kindes etwas abweicht.
Tipp: Wie kann man nun die optimale Innenlänge für passende Schuhe ermitteln? Dazu haben wir das plus12 entwickelt.
Wie groß ist denn eigentlich eine Schuhgröße?
Weltweit gibt es etwa vier etablierte Größensystem für Schuhe. In Europa wird größtenteils der „Pariser Stich“ verwendet: 1 Schuhgröße (EU) entspricht dabei 2/3 cm, also 6,67 mm Länge.
So berechnet man z.B. die Innenlänge eines Schuhes der Größe 30:
Schuhgröße multipliziert mal 2 (z.B. 30 x 2 = 60). Ergebnis durch 3 dividieren (z.B. 60 : 3 = 20 cm)
Eigenartigerweise wurde die Schuhgröße in Europa noch nicht normiert. Und so kommt es, dass zwar außen auf dem Schuh z.B. Größe 30 steht, innen aber nur in den seltensten Fällen 20 cm zu finden sind… Und komischerweise sind die Schuhe fast immer kürzer und nur selten länger…
(siehe auch: Wie ist denn das mit den Schuhgrößen?)
Welche Schuhgröße ist das jetzt?
Unsere Untersuchungen zeigen, dass ein Großteil der Schuhgrößen auf Kinderschuhen falsch ist. Wo z.B. Größe 30 draufsteht, ist meistens nur Größe 28 drinnen – manches Mal auch nur 27, oder 26*. Eine Orientierung an Schuhgrößen ist daher sinnlos.
Deshalb unser Tipp: Messen Sie in Millimetern.
Wer dennoch umrechnen will: 200 Millimeter Innenlänge eines Schuhes entsprechen der EU-Schuhgröße 30. Hier eine Tabelle mit allen Werten:
Wie viele Millimeter wachsen denn Kinderfüße so pro Monat?
Im ersten Forschungsprojekt haben wir die Füße von 3-6 jährigen Kindern untersucht und dabei auch das Wachstum analysiert. Das Ergebnis: In diesem Alter wachsen die Kinderfüße durchschnittlich 1 mm pro Monat. Wenn man das weiß, hat man beim Kinderschuhkauf einen entscheidenden Vorteil: Kinderschuhe sollten mind. 12 mm und max. 17 mm länger sein als die Füße. Wenn man also Schuhe kauft, die 17 mm länger sind als die Füße, dann passen die Schuhe ca. 5 Monate (bis zum 12 mm Spielraum)!
Sie sind unsicher, weil es sich um einen Durchschnittswert handelt? Auch das haben wir berechnet: Nur bei 2,5% der Kinder ist mit einem größeren Längenwachstum der Füße zu rechnen…
Tipps:
- Im Alter von 1-3 Jahren ist mit einem durchschnittlichen Längenwachstum der Kinderfüße von 1,5 mm pro Monat zu rechnen
- Im Alter von 3-6 Jahren wachsen Kinderfüße durchschnittlich 1 mm pro Monat (Länge)
- Im Alter von 6-10 Jahren wachsen Kinderfüße etwas weniger als 1 mm pro Monat (Länge)
Wann braucht mein Kind die ersten Schuhe?
Lassen Sie sich mit den ersten Schuhen Zeit! Nur weil die kleinen Füße schon herumtappsen, ist das noch lange kein Grund, Schuhe zu besorgen. Kleine Füße entwickeln sich ohne Schuhe am Besten.
Braucht mein Kind Lauflernschuhe?
Vergessen Sie alle Argumente rund um hohe, niedrige und stützende Schuhe!
Gehen, Laufen, Springen und Hüpfen lernen wir auch ohne Schuhe!
Darf man eigentlich auch gebrauchte Kinderschuhe verwenden?
Aber natürlich! Jahrzehntelang hat man Eltern ein schlechtes Gewissen eingeredet und behauptet, das wäre nicht gut für Kinderfüße. Da ist allerdings nichts dran, wenn man unsere Tipps berücksichtigt (siehe unten). Und zwei Vorteile hat die Sache auch: Gebrauchte Schuhe zu verwenden ist ökonomisch (schont ihr Budget) und ökologisch (spart Rohstoffe) sinnvoll. Schuhe können in den ersten Lebensjahren nur einige Monate getragen werden, bis sie zu klein sind. Da bietet es sich geradezu an, Schuhe beispielsweise von älteren Geschwistern zu übernehmen.
Zwei Tipps:
- Natürlich müssen die Schuhe lang genug sein (siehe: Wie misst man Schuhe selber?)
- Ist die Schuhsohle im Bereich der Ferse einseitig abgelaufen und hängt der Schuh somit auf eine Seite? Wenn ja, ist er nicht mehr zu empfehlen.
Macht es einen Unterschied, ob ich am Vormittag oder am Nachmittag Schuhe kaufe?
Ja! Erwachsenen-Füße vergrößern sich im Laufe des Tages um ca 4%. Dabei verlängern sie sich um einige Millimeter und werden ungefähr 1 cm breiter. Für Kinderfüße gibt es bislang keine Vergleichsdaten. Erfahrungswerte zeigen aber, dass auch kleine Füße Tagesschwankungen haben. Deshalb empfiehlt es sich, Schuhe in der zweiten Tageshälfte anzupassen.
Können zu kurze Kinderschuhe die Gesundheit von Kinderfüßen beeinträchtigen?
Ja! Beim Österreichischen Forschungsprojekt „Kinderfüße-Kinderschuhe“ haben wir bei Kindergartenkindern die Stellung der Großzehe untersucht und dabei festgestellt, dass nur mehr 24% gerade Großzehen hatten. Danach überprüften wir, ob es einen statistischen Zusammenhang zwischen zu kurzen Schuhen und schrägen Großzehen gibt. Und siehe da: Sowohl für Straßen- als auch für Hausschuhe ergab sich ein eindeutiger Zusammenhang. Damit ist es wissenschaftlich bewiesen: Zu kurze Kinderschuhe schädigen Kinderfüße!
PASSFORM VON KINDERSCHUHEN
Kinderschuhe online kaufen: Wie macht man das am besten?
Immer wieder berichten uns Eltern, wie beschwerlich es ist, Kinderschuhe online zu kaufen: Weil die Schuhgrößen von Kinderschuhen meistens falsch sind und wir bei unseren Studien Abweichungen bis zu 5 Größen festgestellt haben, bestellen Eltern im online-shop meist mehrere Schuhgrößen. Und wenn man dann das Glück hat, dass ein Paar passt, müssen die anderen wieder zurückgeschickt werden. Bei unserer Elternbefragung im Jahr 2011 (3843 Eltern) gab es ein überraschendes Ergebnis: Von 522 Paar bestellten Kinderschuhen wurden 450 Paar zurückgeschickt (= 86,2%)! So kaufen Sie online passende Kinderschuhe:
- Mit dem plus12: Stellen Sie Ihr Kind auf das plus12 und messen Sie den Fuß von der Ferse bis zu längsten Zehe. Lesen Sie den Millimeterwert auf der Skala ab. Tipp: Das plus12 fügt beim Füßemessen automatisch 12 mm zur Fußlänge hinzu und so haben sie mit einem Handgriff die erforderliche Innenlänge für passende Kinderschuhe. Neue Schuhe dürfen bis zu 17 mm Spielraum haben. Das hat den Vorteil, dass die Schuhe dann einige Monate passen. Deshalb: Zum Millimeter-Wert des plus12 fügen Sie für neue Schuhe noch 5 Millimeter hinzu. Diesen Wert merken: So lang sollten die online bestellten Kinderschuhe sein.
- Pappschablone basteln: Stellen Sie Ihr Kind auf einen festen Karton und markieren Sie jeweils den äußersten Punkt an der Ferse und an der längsten Zehe. Dann fügen Sie an der längsten Zehe 17 mm Spielraum hinzu. Jetzt messen Sie mit einem Lineal die Distanz zwischen Ferse und dem Endpunkt der 17 mm Markierung. Diesen Wert merken: So lange sollten die online bestellten Kinderschuhe sein.
- Informieren Sie den online-Händler über die gewünschte Innenlänge und bitten Sie ihn, Ihnen von einigen Wunschmodellen die exakten Innenlängen (Millimeter) zu mailen. So ersparen Sie sich mögliche Retoursendungen.
Hinweis: Natürlich müssen die Schuhe dann auch um den Ballen und die Ferse herum gut passen. Das funktioniert – trotz optimaler Innenlänge – nicht bei allen Schuhen. Begründung: Schuhe sind Massenware und Füße sind individuell sehr unterschiedlich. Da hilft nur, auf ein anderes Modell zu wechseln.
Wie teste ich die Passform von Kinderschuhen mit der Einlagesohle?
Ein praktischer Test – mit einigen Tücken!
Bei unseren Untersuchungen ist uns aufgefallen, dass bei vielen Herstellern die Länge der Einlagesohle nicht der Innenlänge der Kinderschuhe entspricht. Manche sind zu kurz und rutschen im Schuh hin und her, manche sind länger und biegen sich vorne in der Schuhspitze auf. Laut Auskunft einiger Kinderschuhfirmen kommt das daher, weil die Schuhe und die Einlagesohlen in unterschiedlichen Firmen produziert werden
Deshalb empfehlen wir: Zuerst überprüfen, ob Einlagesohle und Schuhinnenlänge überhaupt zusammenpassen.
1. Einlagesohlen-Test: Lässt sich die Einlagesohle für einen Passformtest verwenden?
Mit dem plus12: Einlagesohle aus dem Schuh nehmen und Innenlänge des Schuhes messen. Dann stellen Sie das plus12 auf die Einlagesohle (jetzt misst das plus12 wie ein Lineal) und messen die Länge. Wenn beide Werte ident sind, kann die Einlagesohle für einen Passformtest verwendet werden.
Ohne plus12: Versuchen Sie, die Einlagesohle im Schuh vor und zurück zu schieben. Nehmen Sie dann die Sohle aus dem Schuh und kontrollieren Sie, ob sie sich im Zehenbereich stark aufrollt. Wenn sich die Einlagesohle weder hin und her schieben lässt noch im Zehenbereich aufrollt, kann sie für einen Passformtest verwendet werden.
2. Passformtest mit der Einlagesohle: Passen die Schuhe?
Ein häufiger Fehler: Die Ferse wird auf der Einlagesohle exakt an den hinteren Rand gestellt.
Messungen zeigen aber, dass die Ferse im Schuh rund 1 cm vor dem hinteren Rand der Einlagesohle steht. Das muss auch beim Passformtest mit der Einlagesohle gemacht werden:
- Fuß so auf die Sohle stellen, dass die Ferse 1 cm vor dem hinteren Rand steht.
- Spielraum von der längsten Zehe bis zum Ende der Einlagesohle messen. Wenn 12-17 mm Spielraum vorhanden sind, passen die Schuhe.
Kann ich passende Kinderschuhe auch kaufen, ohne dass ich mein Kind ins Geschäft mitnehme?
Aber klar – und das geht ganz einfach!
Zuerst messen Sie zuhause die Fußlänge Ihres Kindes.
Dafür empfehlen wir zwei Methoden:
- Mit dem plus12: Stellen Sie Ihr Kind auf das plus12 und messen Sie den Fuß von der Ferse bis zu längsten Zehe. Lesen Sie den Millimeterwert auf der Skala ab. Tipp: Das plus12 fügt beim Füßemessen automatisch 12 mm zur Fußlänge hinzu und so haben sie mit einem Handgriff die erforderliche Innenlänge für passende Kinderschuhe. Neue Schuhe dürfen bis zu 17 mm Spielraum haben. Das hat den Vorteil, dass die Schuhe dann einige Monate passen. Deshalb: Zum Millimeter-Wert des plus12 fügen Sie für neue Schuhe noch 5 Millimeter hinzu. Diesen Wert merken und das plus12 ins Schuhgeschäft mitnehmen. Dort machen Sie sich auf die Suche nach einem Schuh mit der passenden Innenlänge.
- Pappschablone basteln: Stellen Sie Ihr Kind auf einen festen Karton und markieren Sie jeweils den äußersten Punkt an der Ferse und an der längsten Zehe. Dann fügen Sie an der längsten Zehe 17 mm Spielraum hinzu. Jetzt schneiden Sie den Streifen 2-fingerbreit aus und nehmen ihn ins Schuhgeschäft mit. Stecken Sie die Pappschablone in den Schuh: Biegt sie sich auf, sind die Schuhe zu kurz. Lässt sich die Schablone hin und her schieben, sind die Schuhe zu lang und wenn der Streifen gut in den Schuh hineinpasst, passen auch die Schuhe.
Kinderschuhe müssen natürlich auch um die Ballen und Fersen passen. Selbst wenn die Innenlänge perfekt passt, können die Schuhe zu weit oder zu eng sein. In diesem Fall empfehlen wir, auf eine anderes Modell auszuweichen: Nicht jeder Kinderschuh passt auf jeden Kinderfuß.
Müssen Sandalen auch 12 mm länger sein?
Offene Sandalen haben einen großen Vorteil: Weil sie vorne offen sind, können sie die Zehen nicht einquetschen. Deshalb könnten Sandalen ja eigentlich auch weniger als 12 mm Spielraum haben. Vorausgesetzt die Kinderfüße lassen sich mit den Riemen gut in den Sandalen fixieren, empfehlen wir aber dennoch einen 12 mm Spielraum. Und das hat zwei Gründe:
- Gelegentlich sind die Vorderkanten der Sandalen ziemlich scharf und bei zuwenig Spielraum rutschen die Zehen jedes Mal über diese Kante
- Kinderfüße wachsen ja (Wachstum Kinderfüße) und damit die Sandalen ein paar Monate passen, sind 12 mm Spielraum ideal
Sandalen als „Trainingsgerät“: Wenn Kinder das erste Mal Sandalen tragen, gibt’s gelegentlich lustige Koordinationsprobleme. Plötzlich funktioniert das Gehen nicht mehr so gut, die offenen Schuhe sind ungewohnt, hängen locker an den Füßen und behindern eigentlich nur. Das gibt sich aber erfahrungsgemäß sehr rasch: Kinder lernen innerhalb kürzester Zeit, mit den Sandalen zu gehen.
Wie viel Spielraum braucht ein Fuß im Schuh?
12 mm sind der Mindest-Spielraum um den ein Schuh länger sein sollte als der Fuß. Aus Untersuchungen wissen wir, dass die Füße von 3-6 jährigen Kindern etwa 1 mm pro Monat wachsen (Länge). So gesehen wären Schuhe mit 12 mm Spielraum schon nach einem Monat wieder zu kurz.
Deshalb haben wir uns gefragt, welchen Maximal-Spielraum wir empfehlen können, damit die Schuhe ein paar Monate passen. Bei Kinderfuß-Messtagen hatten wir dann auch immer wieder Kinder dabei, die ziemlich lange Schuhe trugen. Dabei entdeckten wir, dass ein 17 mm Spielraum ohne weiteres als Maximal-Spielraum empfohlen werden kann.
Wie misst man Schuhe selber?
1. Die Daumenprobe
Mit der Daumenprobe ermittelt man, ob die Schuhlänge ungefähr – nämlich „über den Daumen“ – passt oder nicht. Dabei überprüft man im Stehen (ja, das macht einen Unterschied) und natürlich bei angezogenem Schuh, ob der Daumen zwischen längste Zehe (das muß nicht die große Zehe sein) und Schuhspitze passt. Gelingt dies, kann man sicher sein, dass der Schuh auch lang genug ist und der Fuß über genügend Spielraum verfügt.
Ein Tipp: Kontrollieren Sie, dass die Zehen im Schuh nicht gebeugt sind. Drücken Sie deshalb mit einer Hand leicht auf die Zehen, während Sie mit dem Daumen der anderen Hand messen. Und: Messen Sie immer beide Füße!
Übrigens: Wir haben uns immer wieder gefragt, wie breit denn so ein Durchschnitts-Daumen ungefähr ist und das Ergebnis verblüfft: ca. 18 mm. So gesehen ist die Daumenprobe für neue Schuhe also ideal – vorausgesetzt sie wird korrekt angewendet!
2. Schablone zeichnen
Eine gute Methode, um ganz sicher zu gehen, dass der kleine Fuß auch tatsächlich genügend Platz im Schuh hat!
- Stellen Sie Ihr Kind barfuß (oder in Socken) auf ein Stück festen Karton.
- Zeichnen Sie mit einem Stift den Umriss beider Füße nach.
- Fügen Sie bei der längsten Zehe 12mm hinzu. (bzw. 17 mm für neue Kinderschuhe)
- Verbinden Sie die Endpunkte und schneiden Sie einen ca. 2-fingerbreiten Streifen aus (passt leichter in den Schuh als die ganze Schablone)
3. plus12:
Das plus12 ist das erste Schuhgrößen- und markenunabhängige Messgerät für die Passform von Kinderschuhen.
So geht’s (Wie das plus12 funktioniert)
Spüren Kinder das eigentlich, ob die Schuhe passen oder zu kurz sind?
Genau das haben wir uns auch gefragt, denn bei Kinderfuß-Messtagen sind immer wieder Kinder dabei, die 4 und 5 Größen zu kurze Schuhe tragen! Zuerst haben wir uns auf die Suche nach Studien zu diesem Thema gemacht und entdeckt, dass diese Fragestellung bisher noch nicht untersucht wurde.
Dann haben wir im Rahmen unseres zweiten Forschungsprojektes (Österr. Bundesministerium und Fonds Gesundes Österreich) eine Schuh-Test-Straße für die Kinder gebaut: An einen Fuß bekamen die Kinder einen viel zu kurzen Schuh, an den anderen Fuß einen Schuh, der optimal passte. Dann gingen die Kinder ein paar Schritte und wurden anschließend befragt, ob ihnen die Schuhe passen.
Das verblüffende Ergebnis: Kinder können die Passform von Schuhen noch nicht eindeutig definieren und bezeichnen sogar viel zu kurze Schuhe als passend. Deshalb ist es so wichtig, dass die Innenlänge von Kinderschuhen regelmäßig überprüft wird.
Wie breit sollen Kinderschuhe eigentlich sein, damit sie passen?
Das mit der Breite ist so eine Sache. Erstens existiert noch keine Studie, die geklärt hat, wie breit Schuhe sein sollen, damit sie passen (gleich breit wie der Fuß? Etwas schmäler? Etwas breiter?) und zweitens gibt es bis jetzt keine einfache und gute Möglichkeit, die Breite (bzw. Weite: Umfangmaß im Bereich des Ballens) von Kinderschuhen verlässlich zu überprüfen.
Es finden sich zwar Anbieter, die Kinderschuhe in verschiedenen Weiten (das ist das Umfangmaß um den Ballen) haben, aber erste Überprüfungen zeigen, dass auch hier – ähnlich wie bei der Länge – nicht immer verlässlich gearbeitet wird: Anstatt die Schuhe tatsächlich in verschiedenen Breiten anzubieten, sind die Schuhe häufig alle gleich breit, dafür aber verschieden weit. Wirkt ein bisschen verwirrend, bedeutet aber ganz einfach: Die Schuhe werden im Ballenbereich verschieden hoch gemacht. Und das entspricht keineswegs einer gesunden Lösung, da Kinderfüße ja auch verschieden breit sind.
Wir arbeiten daran, auch dieses Problem in den Griff zu bekommen, aber vorläufig können wir Ihnen nur diesen (mühsamen) Tipp geben: Probieren Sie mit Ihrem Kind verschiedene Marken durch. Sie werden feststellen, dass es verschieden breite (innen) Kinderschuhe gibt. Mit viel Geduld, sollte sich ein in der Breite passender Schuh finden lassen. Wobei die Überprüfung schwer ist: Gelegentlich lässt sich das Material noch ein wenig vom Fuß abheben (selten möglich). Aber: Über die Schnürung bzw. den Klettverschluss können Sie die Weite fein regulieren.
Wie ist denn das mit den Schuhgrößen: Ich habe gehört, dass die meistens falsch und die Schuhe dann innen viel kürzer sind. Stimmt das?
Wir haben beim Österr. Forschungsprojekt die Straßen- und Hausschuhe von etwa 800 Kindern untersucht und dabei festgestellt, dass nur rund 3% der Schuhe die korrekte Innenlänge hatten. Was dabei auffiel: Fast alle waren zu kurz und kaum ein Schuh länger als die ausgewiesene Schuhgröße. Dann haben wir uns die Frage gestellt, ob wohl Markenschuhe besser sind als No-Names, ob billige Schuhe schlechter sind als teure, ob kleine Größen vielleicht exakter gearbeitet sind als große und so weiter. Die Überraschung: Egal ob teuer oder billig oder was auch immer – wir konnten keinen Unterschied feststellen. Die Schuhe aller Hersteller waren auffällig zu kurz.
Sie werden sich fragen, wie das sein kann. Das hat vermutlich damit zu tun, dass dieses Thema bislang nicht in die Öffentlichkeit gelangte und – obwohl die Schuhfirmen diese Problematik seit Jahrzehnten kennen – deshalb nicht bearbeitet wurde. Und: Eigenartigerweise gibt es bis jetzt noch keine Initiative, die Schuhgröße in Europa als verpflichtende Norm zu etablieren…. Es wird also voraussichtlich noch ein bisschen dauern, bis in Kinderschuhen auch das drinnen ist, was draußen draufsteht….
RUND UM PLUS12
So funktioniert das plus12 Fußmessgerät
Hier erfahren Sie, wie das plus12 funktioniert.
Die Messergebnisse des plus12 machen gelegentlich ziemlich unsicher. Anbei einige Elternfragen der letzten Wochen. Wenn auch Sie Fragen haben und Erfahrungen mit dem plus12 gesammelt haben, schreiben Sie uns: Wir freuen uns über Ihre Mails! frage@kinderfuesse.com
Warum komme ich mit dem plus12 nicht bis in die Schuhspitze?
Während der Entwicklung des plus12 haben wir zahlreiche Daten von Kinderfüßen ausgewertet. Dabei ist uns auch aufgefallen, dass die großen Zehen von Kindern meistens mindestens 12 mm hoch sind. Deshalb wurde die rote Spitze des Messgerätes 12 mm hoch gefertigt. Das hat den Vorteil, dass man sofort erkennt, dass manche Kinderschuhe eine zu niedrige Schuhspitze haben. Also: Wenn die Spitze des plus12 nicht in die Schuhspitze passt, dann sind die Schuhe nicht hoch genug und damit für Kinderzehen ungeeignet!
Mein Sohn hat Schuhe der Größe 28. Wenn ich aber die Innenlänge mit dem plus12 messe, wird nur Größe 26 angezeigt. Mache ich etwas falsch?
Genau das haben wir uns beim Österreichischen Forschungsprojekt „Kinderfüße-Kinderschuhe“ auch gefragt: Wir haben 631 Straßenschuhe und 677 Hausschuhe vermessen. Dabei stellten wir fest, dass nur 3% der Straßenschuhe und 1% der Hausschuhe die Innenlänge hatten, die sie aufgrund der angeschriebenen Größe haben sollten. Ein Beispiel: Ein Kinderschuh der Größe 28 ist üblicherweise nur so lang wie ein 26er, vielleicht aber auch nur wie ein 25er oder gar 24er… Das Problem dabei: Im Schuhgeschäft wird üblicherweise nur die Fußlänge gemessen, auf eine Überprüfung der Schuhinnenlänge wird aber meistens verzichtet. Das dürfte ein Grund sein, weshalb so viele Kinder viel zu kurze Schuhe tragen (In Österreich schätzt man, dass rund 220.000 Kinder im Alter von 3-6 Jahren in zu kurzen Schuhen stecken). Mit der Einführung des plus12 sollte das endgültig der Vergangenheit angehören. Beim Anpassen von Kinderschuhen müssen die Füße und die Schuhe vermessen werden!
Ich habe auch die Passform meiner eigenen Schuhe überprüft. Zuerst habe ich meine Füße gemessen und so ermittelt, dass ich Größe 39 brauche. Dann habe ich meine Schuhe gemessen und dabei zeigte das plus12 nur Schuhgröße 37 an. Das kann aber sicher nicht stimmen, denn die Schuhe passen mir perfekt!
Mit dieser Frage hat der Glaubenskrieg begonnen! Fangen wir ganz von vorne an: Es gibt drei Studien, die zeigen, dass sich ein Fuß in Bewegung ziemlich ausschweifend verhält. Beim Gehen, Laufen und Springen ist die Gewichtseinwirkung auf den Fuß größer und dadurch wird er ein bisschen länger und breiter. Und dann schiebt sich der Fuß bei jedem Schritt einige Millimeter nach vorne. Die Studien haben gezeigt, dass sich dabei ein Platzbedarf von bis zu 12 mm ergibt. Und zwar bei kleinen Füßen genauso wie bei großen Füßen! Marathonläufer haben manchmal sogar Schuhe, die 20 mm länger sind als die Füße! Es gibt zwar noch einige offene Fragen, wenn es um das Verhalten des Fußes im Schuh geht, aber soviel ist sicher: Damit die Füße – und damit vor allem die empfindlichen Zehen – nicht bei jedem Schritt gestaucht werden, müssen Schuhe länger sein als die Füße. Bei Kinderfuß-Messtagen werden wir manchmal auch von Erwachsenen gefragt, ob wir die Passform ihrer Schuhe überprüfen. Meistens staunen wir dabei nicht schlecht, denn auch Erwachsene tragen sehr häufig zu kurze Schuhe: Üblicherweise sind die Schuhe in etwa gleichlang wie die Füße – also mindestens 12 mm zu kurz. Wie soll man aber jetzt einem Erwachsenen, der sich ganz sicher ist, dass ihm seine Schuhe bestens passen, erklären, dass die Schuhe viel zu kurz sind?? Nur so viel: Testpersonen, die für einige Zeit passende Schuhe bekamen und dann wieder in Ihre alten, zu kurzen Schuhe stiegen (die sie noch vor kurzem als sehr bequem und passend bezeichneten), hatten mit ihren alten Schuhen plötzlich keine große Freude mehr… Wir gewöhnen uns offensichtlich an vieles – sogar an viel zu kurze Schuhe.
Was sind die Unterschiede zwischen dem plus12med und dem plus12?
- Das plus12med hat eine Millimeter-/ Schuhgrößenskala (das plus12 nur eine Millimeterskala)
- Das plus12med geht von Schuhgröße 18-50 (das plus12 von 118 mm bis 300 mm – ca. von Schuhgröße 18-45)
- Das plus12 kostet EUR 15,90, das plus12med kostet EUR 16,90
- Das plus12 ist blau, das plus12med ist grün
Beide Messgeräte starten bei ca. 118 mm (ca. Schuhgröße 18) und können für Kinder verwendet werden.
Und beide Messgeräte sind in die plus12base einklickbar und werden in Deutschland produziert.