Trägt mein Kind eigentlich passende Hausschuhe? Dieser Frage ging ein österreichisches Forschungsteam nach und führte im Auftrag des Gesundheitsministeriums Untersuchungen an Kindergarten- und Volksschulkindern durch. Ergebnis: Je kleiner die Kinder, desto ärmer sind sie dran.
Passende Schuhe bieten den Zehen einen Spielraum von 12-17 mm. Weil die Forscher bereits nachweisen konnten, dass die Schuhgrößen-Auszeichnung selten korrekt ist, haben sie bei 1258 Kindern nachgemessen. Und zwar die Füße und die Innenlängen der Hausschuhe.
Dabei hat sich gezeigt, dass 88% der Kindergarten-Kinder in zu kurzen Hausschuhen stecken. Bei knapp einem Viertel der Kleinen sind sie sogar um drei und mehr Größen zu kurz. Spitzenwerte: Kinder mit 5 Größen zu kurzen Hausschuhen!
Zwei Ursachen sind ausschlaggebend:
Erstens sind die meisten Kinderschuhe Mogelpackungen, da nicht drin ist, was draufsteht. 98,7% der Hausschuhe waren kürzer als angegeben – und zwar bis zu 6 Schuhgrößen! Auf dem Hausschuh steht also 26, die Innenlänge des Schuhs entspricht aber nur einem 20er.
Zweitens unterschätzen Eltern, wie wichtig passende Hausschuhe sind. Während für 90% der befragten Mütter und Väter die Passform von Straßenschuhen „wichtig“ ist, sehen das nur 62% auch bei Hausschuhen so. Eine fatale Fehleinschätzung, denn im Alter von 3-6 Jahren werden Hausschuhe pro Tag deutlich länger als Straßenschuhe getragen und können so – wenn sie nicht passen – die Füße schädigen.
Die Wissenschaftler empfehlen, die Passform der Hausschuhe jetzt im Frühling dringend zu überprüfen und dabei Fußlänge und Innenlänge der Schuhe zu messen. Das klappt mit einer gebastelten Papp-Schablone oder mit einem innovativen Messgerät, das die Forscher speziell für Eltern entwickelt haben: dem „plus12“. Der Clou daran: Es fügt bei der Fußmessung automatisch den erforderlichen Spielraum von 12 mm hinzu.