gebrauchte_schuhe400
„Das kann man einem Kind doch nicht antun!“ Wenn es um gebrauchte Kinderschuhe geht, gehen die Emotionen hoch. Zu Unrecht, hat das Forschungsteam „Kinderfüße-Kinderschuhe“ festgestellt.

Sarahs Mutter war es beim Hamburger Kinderfußmesstag richtig peinlich: „Meine Kleine trägt gebrauchte Schuhe. Ist das schädlich?“ Eine Frage, die das Forschungsteam jeden Herbst, wenn es Zeit wird für Winterschuhe, hundertfach gestellt bekommt. Von schimpfenden Omas und von der Angst vor Fußverformungen wird dann berichtet. Von Fehlstellungen und vom Spott, dem Mütter bei Fragen zu diesem Thema im Schuhhandel ausgesetzt sind. Genug Gründe, die Sache erstmals genauer unter die Lupe zu nehmen.

725 Mütter wurden befragt und die Kinderfüße und die gebrauchten Kinderschuhe auf mögliche Veränderungen hin untersucht. Das erstaunliche Ergebnis: Fast jede zweite Mutter verwendet gebrauchte Kinderschuhe – und schämt sich dabei. „Kein Grund“, sagt Orthopäde Christian Klein, Spezialist in Sachen Kinderfüße. „Seit Jahrzehnten wird Eltern ein schlechtes Gewissen eingeredet. Behauptungen, nach denen ein Kind die Fußform oder gar den Gang des Vorbesitzers annehmen könnte, gehören aus wissenschaftlicher Sicht ins Reich der Märchen.“
Secondhand-Kinderschuhe haben nach Angaben der Experten sogar zwei Vorteile. Es macht ökonomisch und ökologisch Sinn, weil Eltern Geld und Rohstoffe sparen.

Zwei Tipps der Forscher für die Auswahl der Schuhe: Sie sollten nicht einseitig abgelaufen sein und den kleinen Füßen 12 bis 17 mm Spielraum bieten. Dazu müssen die Füße und die Innenlänge der Schuhe gemessen werden.

Link: Ja zu gebrauchten Kinderschuhen

Ob beim Onlineshopping oder beim Schuhaustausch im Familienkreis, Sarahs Mutter braucht in Zukunft nie wieder ein schlechtes Gewissen zu haben.