Ein Großteil aller Kinder trägt zu kurze Schuhe. Das österreichische Forschungsteam Kinderfüße-Kinderschuhe und die Gebietskrankenkasse Salzburg haben untersucht, wie sich das verbessern lässt – mit überraschendem Ergebnis.
Die Zahlen ähneln sich verblüffend. Egal ob in Holland, Österreich, der Schweiz, Deutschland oder Japan: Rund zwei Drittel der Kinder stecken in zu kurzen Schuhen und riskieren Fußschäden. Eine Untersuchung aus Österreich zeigt nun erstmals, wie sich das verbessern lässt. Die Forscher untersuchten die Passform der Kinderschuhe zu Beginn und am Ende des einjährigen Projektes. Dazwischen erhielten die Eltern regelmäßig praktische Tipps, wie man beispielsweise den erforderlichen Spielraum von mindestens 12 mm im Schuh zuverlässig kontrolliert oder online passende Kinderschuhe kauft.
Der wichtigste Ratschlag der Forscher an die Eltern: Vergesst die Schuhgrößen und messt Füße und Schuhinnenlänge in Millimetern! Denn schon bei der Eingangsuntersuchung hatte sich gezeigt, dass 87% der Schuhgrößen auf den Kinderschuhen falsch und damit irreführend waren. Wie schon bei vorherigen Messungen, war ein Großteil der Schuhe viel zu kurz – teilweise um drei Zentimeter. Wo also beispielsweise Schuhgröße 30 draufstand, fand sich nur die Innenlänge eines 26ers.
Untersuchungsleiter Wieland Kinz: “Nach einem Jahr Aufklärungsarbeit trugen deutlich mehr Kinder passende und viel weniger Kinder zu kurze Schuhe“. Was die Forscher allerdings verblüfft: Die Schuhe der Mädchen passten danach viel besser als die der Buben. Noch ist nicht klar, wodurch dieser Unterschied zustande kommt. In einer Folgeuntersuchung soll nun ermittelt werden, ob Eltern Gesundheitsinformationen je nach Geschlecht des Kindes unterschiedlich werten. Für Eltern und Gesundheitsinstitutionen stellt das österreichische Forschungsteam die drei wichtigsten Tipps für passende Kinderschuhe kostenlos zur Verfügung: